Bushaltestellen in Außerdorf

Bushaltestellen in Außerdorf
St. Martin in Passeier
2014
Projekt gemeinsam mit Katrin Lahner und Manfred Rauch
Architekturfotografie Günter Richard Wett
Die Gemeinde St. Martin in Passeier hat schon in unterschiedlichen Projekten eine sensible baukulturelle Haltung bewiesen, so auch bei der Gestaltung der Bushaltestellen am südlichen Dorfrand. Die Relikte aus den 1980er Jahren wurden entfernt und durch eine individuelle Lösung ersetzt, die vor allem eines zum Ziel hat: den zahlreichen Schülern und Pendlern eine angenehme Aufenthaltssituation mit großzügigem Wetterschutz zu bieten. Darüber hinaus verbindet das Projekt zwei gegenüberliegende, sehr unterschiedliche architektonische Situationen zu einer gestalterischen Einheit.


Wenige, einfache Elemente werden je nach Situation anders kombiniert: eine Holzbox, ein gefaltetes Zeltdach, eine Sitzbank. So wird die Haltestelle das eine Mal zur introvertierten Nische in der massiven Steinmauer und das andere Mal zum freistehender Unterstand am Rand des Grünraumes, der auch als Startpunkt für ankommende Wanderer dient. Negativ- und Positivform blicken sich über die Straße hinweg an.

Die Materialwahl ist reduziert, ehrlich und der Funktion angepasst; auch sie erzeugt Einheitlichkeit. Die neue Wand- und Deckenverkleidung aus versetzt montierten Lärchen- und Fichtenbrettern verbessert durch ihre strukturierte Oberfläche die Schallbelastung. Zugleich erzeugen die geölten Holzflächen eine warme, angenehme Atmosphäre für die Wartenden, insbesondere bei nächtlicher Beleuchtung, welche zur Vermeidung von Lichtsmog maximal reduziert wurde. Die Wertigkeit dieser Minimalarchitekturen wird von der Bevölkerung geschätzt und anfängliche Bedenken der Gemeinde bezüglich Vandalismus konnten inzwischen zerstreut werden

