Haus im Weinberg

Haus im Weinberg

Projekt gemeinsam mit Walter Angonese
Künstlerische Intervention Manfred Alois Mayr
Landschaftsarchitektur Roland Dellagiacoma
Architekturfotografie David Schreyer und Jürgen Eheim

Als monolithisches Volumen wächst dieses Zweifamilienhaus aus den nach Süden geneigten Weinbergen am Rande von Eppan. Seine Geometrie nimmt einerseits die Struktur der Weinkulturen auf und knüpft andererseits Bezüge zu den historischen Ansitzen in der Umgebung. Wie in diesen wuchtigen Bauwerken mit ihren steilen, bis zu vier Geschoßen hohen Dächern, werden auch hier Dach und Fassade eins.

Der turmartige, kristalline Baukörper reizt bei kompakter Grundfläche die Höhenentwicklung maximal aus, um auf drei Seiten den weiten Blick auf die umliegende Landschaft und hinunter ins Etschtal zu optimieren. Seine braunrote Haut bilden durchgefärbten Fassadenpaneele aus glasfaserverstärktem Beton – ein maßgenau weiterentwickeltes Industrieprodukt mit eigenen Schalmatrizen für den tropfenförmigen Wellenquerschnitt. Das statische Skelett aus zehn schräg gestellten Betonstützen und einem Erschließungskern spielt die Grundrisse völlig frei und ermöglicht jedem Stockwerk seine eigene, nutzungsabhängige Außenkontur und Raumteilung, die bei Bedarf auch reversibel ist.

Von der Stützmauer aus, die einem liegenden Torbogen gleicht, entwickelt sich über die Eingangsebene die Erschließung nach oben in eine kleinere und eine größere Wohneinheit.

Sicht- und Lichtverbindungen ziehen sich bis hinauf ins konische Turmzimmer, das einen introvertierten oder exponierten Charakter annehmen kann, je nach Stellung der Wellbetonpaneele an den beiden Schmalseiten. Sie lassen sich horizontal nach außen schwenken und verwandeln so die zwei privaten Patios zu großzügigen Dachterrassen. An mehreren Stellen des Gebäudes treten Interventionen des Südtiroler Künstlers Manfred Alois Mayr in Dialog mit der Architektur.